1907 | am 15. September in Mannheim geboren, katholisch getauft am 17. September. |
1914 | im Dezember zieht seine Familie nach Lampertheim. |
1921 | Alfred Delp ist zwar katholisch getauft, kommt jedoch aus einer konfessionsverschiedenen Familie und besucht eine evangelische Schule. So wird er am 28. März konfirmiert. Die Tatsache der katholischen Taufe und eine Gegebenheit mit seinem evangelischen Pfarrer bewirkt dann eine Hinwendung zur katholischen Kirche: Am 19. Juni geht er zur Erstkommunion und am 28. Juni zur Firmung. |
1922 | an Ostern Eintritt in das bischöfliche Konvikt in Dieburg. |
1926 | 16. März Abitur, 22. April Eintritt in das Noviziat der Gesellschaft Jesu in Tisis bei Feldkirch in Vorarlberg. |
1928 | am 27. April legt er seine ersten Gelübde ab, am 19. September beginnt er sein Studium der Philosophie am Berchmannskolleg in Pullach bei München. |
1934 | im März wird er Präfekt am Jesuitenkolleg in St. Blasien im Schwarzwald. Im Herbst dieses Jahres beginnt er mit dem Studium der Theologie am Ignatiuskolleg in Valkenburg in Holland. |
1937 | am 6. März erhält er im Dom zu Frankfurt die Subdiakonats- und Diakonatsweihe, am 24. Juni erhält er die Priesterweihe in St. Michael in München. Am 4. Juli feiert er seine Primiz in St. Andreas in Lampertheim. Umfangreiche Predigttätigkeit. Delp wendet sich dabei gegen die Häresien der deutschen Glaubensbewegung, die den völkischen Aufbruch der NSDAP religiös, im Rückgriff auf die Götter der Germanen, unterbauen wollte. |
1938 | am 25. Juni Examen „De universa philosophia et theologia“, am 11. Juli beendet er das Theologiestudium. |
1939 | am 25. Juli wird ihm die Immatrikulation an der Universität in München verweigert, ab Juli arbeitet er in der Redaktion der „Stimmen der Zeit“ in München mit. |
1941 | ab März arbeitet er in der Stelle für „Männerarbeit und Männerseelsorge“ in Fulda mit. Am 18. April beschlagnahmt die Gestapo das Haus der „Stimmen der Zeit“. Delp ist Rektor der Kirche St. Georg in München-Bogenhausen. |
1942 | ab Februar arbeitet er auf Wunsch seines Ordensoberen P. Rösch als Experte für Fragen der Katholischen Soziallehre, insbesondere der Arbeiterfrage im Kreisauer Kreis mit, der die Erneuerung des Staates auf der Grundlage der christlichen Soziallehre nach dem absehbaren Zusammenbruch des Dritten Reiches bewirken möchte. Im März trifft er sich zum ersten Mal mit Moltke. Am 22. - 25. Mai findet die 1. Kreisauer Tagung statt, am 1. August Vorgespräche für die Kreisauer Tagung in Berlin (Themen: Staat, Kirche, soziale Fragen). Am 16. - 18. Oktober erfolgt die 2. Kreisauer Tagung, dieses Mal mit Delp. |
1942 | Da Delp seine Wohnung für heimliche Treffen des Kreisauer Kreises zur Verfügung stellt, gilt er für die Nazis als Hochverräter. Er ist sich dieses Risikos bewusst: „Es gibt Stunden, in denen jede Klugheit an ihre Grenze geraten muss“. |
1943 | entstehen „Der Mensch und die Geschichte“ und „Der Mensch vor sich selbst“ (erschienen 1955). Am 12. - 14. Juni findet dann die 3. Kreisauer Tagung statt, wieder mit Delp. |
1944 | am 6. Juni besucht er Claus von Stauffenberg in Bamberg. Am 22. Juli ist Delp in München - Pasing und München - Bogenhausen. Am 28. Juli wird er von der Gestapo verhaftet: Delps Gefangenschaft beginnt. Nach kurzer Haft in München wird er am 7. August nach Berlin ins Gestapo - Gefängnis Lehrter - Straße überstellt. Dort schreibt er: „Ach wie gern wäre ich bei den Menschen in Not und gelte nun selbst nicht mehr als Mensch, nur noch als Nummer.“ Am 14. August finden verschärfte Verhöre statt: Trotz sehr schlechter Zellenzustände und Folter hören drei Dinge im Gefängnis nie auf: Delps Gebete, seine Sorge um Deutschland und der Gedanke an die Einheit der Christen. Am 27. September wird er in die Haftanstalt Berlin - Tegel verlegt. Am 1. Oktober feiert er die Eucharistie in seiner Gefängniszelle. Am 8. Dezember legt er im Gefängnis bei seinem Mitbruder P. Franz von Tattenbach in Gegenwart eines Gefängnisbeamten die ewige Profess ab. Er schlägt damit das Angebot der Gestapo aus, durch den Austritt aus der „ Gesellschaft Jesu“ sein Leben zu retten. Delp weiß: „Der eigentliche Grund der Verurteilung ist der, dass ich Jesuit bin und geblieben bin.“ |
1945 | sein Prozess vor dem Volksgerichtshof
findet vom 8. - 11. Januar statt, der Vorsitzende
Richter ist der berüchtigte Volksgerichtshofpräsident Roland Freisler (der
„rasende
Roland“). Delp begegnet in einem unerhört beherrschten Ton den Hasstiraden
Freislers
gegen Christentum und Jesuiten: „Kein Deutscher kann doch einen Jesuiten auch
nur mit der Feuerzange anfassen.“ (Freisler) Die Urteilsbegründung, bei der keine
Beziehung Delps
zu den Vorgängen am 20. Juli 1944 nachgewiesen werden kann, nennt vier
Belastungen: a) Delps Gedanken an eine deutsche Zukunft nach einer möglichen Niederlage der Nazis. b) Die Unvereinbarkeit von Nationalsozialismus und Christentum. c) Der Jesuitenorden als Gefahr und der Jesuit als grundsätzlicher Feind Deutschlands. d) Die katholische Lehre von der sozialen Gerechtigkeit. „Wir fallen als Zeugen für diese 4 Wahrheiten und Wirklichkeiten“, schreibt Delp am Ende dieses Tages. Am 11. Januar wird er zum Tod durch den Strang wegen Hoch- und Landesverrats verurteilt. Am 31. Januar wird er in das Hinrichtungsgefängnis Berlin - Plötzensee überführt. Alfred Delp gehört zu den wichtigen politischen Gefangenen, die die Nationalsozialisten in einer Sonderaktion aus dem Weg schaffen wollten, da sie einen Durchbruch der Roten Armee nach Berlin befürchteten. Am 2. Februar wird Alfred Delp um ca. 15 Uhr am Galgen hingerichtet. Seine Leiche wird verbrannt und die Asche irgendwo verstreut. Hitler hat es so gewollt, und damit erfüllte sich Delps letzter Wille: „Um das eine will ich mich bemühen: wenigstens als fruchtbares, gesundes Saatkorn in die Erde zu fallen und in des Herrgotts Hand.“ |
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