Das Leben der Widerstandskämpfer
Sophie und Hans Scholl

 

Hans Scholl: geboren am 22.09.1918 in Ingersheim bei Ludwigsburg
Sophia Magdalena Scholl: geboren am 9.05.1921 in Forchtenberg am Kocher
weitere Geschwister: Inge geb. 1917
Elisabeth geb. 1920
Werner geb. 1922

                              

Sophie und Hans Scholl erlebten zusammen mit ihrer Familie in Forchtenberg eine schöne Kindheit, wo ihr Vater Robert Scholl Bürgermeister war. Als ihr Vater 1930 wegen seiner fortschrittlichen Einstellung abgewählt wurde, zog die Familie nach Ludwigsburg um. 1932 zogen sie dann nach Ulm, wo Sophie bis 1940 die Mädchenoberrealschule besuchte. Obwohl der Vater der Machtergreifung Hitlers 1933 mit Besorgnis gegenüber stand, traten seine Kinder der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädchen (BdM) bei. Sophies Begeisterung ließ dabei jedoch schon 1933/34 schnell nach, da sie die Abgrenzung der Juden vom restlichen Volk nicht verstehen konnte. Sie erhielt deshalb bewusst ihre jüdischen Freundschaften aufrecht. Auch Hans lehnte den Nationalsozialismus nach einer enttäuschenden Teilnahme am Parteitag der NSDAP in Nürnberg 1936 ab. Er trat der verbotenen Jugendorganisation "Deutsche Jugendschaft" bei, die 1929 gegründet wurde und für Jungen ab 12 Jahre offen war. Die Gruppe reiste meist per Autostopp durchs Land, sang verpönte Zigeunerlieder und las Bücher und Gedichte von verbotenen Dichtern. Obwohl Sophie und die anderen Geschwister nicht an der Organisation teilnehmen konnten, lernten sie die Lieder und Bücher durch Hans kennen. Als man die Beziehungen der Geschwister zur "Deutschen Jugendschaft" 1937 entdeckte, wurden sie verhaftet. Nachdem alle außer Hans nach einem Verhör sofort wieder freigelassen worden waren, sind ihre Verbindungen zum Nationalsozialismus vollständig abgebrochen. 1939 begann Hans sein Medizinstudium in München, wo er sich mit Alexander Schmorell, Willi Graf und Christoph Probst zu einer Gruppe, der "Weißen Rose", zusammenschloss.  Als im September 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, lehnten Sophie, ihr Freund, der Offizier war, und ihre Familie den Krieg ab. Sie weigerten sich sogar, Spenden für die Soldaten abzugeben, um eine Verlängerung des Krieges zu vermeiden. Nachdem Sophie ihre Reifeprüfung angelegt hatte, musste sie, bevor sie studieren durfte, zum RAD (Reichsarbeitsdienst), weil das Fröbel-Seminar für Kindergärtnerinnen, bei dem sie das Examen bestanden hatte, von den Behörden nicht anerkannt wurde. 1942 konnte sie dann mit ihrem Studium der Biologie und Philosophie in München beginnen. Dort trat sie der von ihrem Bruder Hans gegründeten "Weißen Rose" bei. Am 18. Februar 1943 wurden sie beide wegen einer Flugblattaktion verhaftet und bereits am 22. Februar 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Nachdem sie sich noch von ihren Eltern verabschiedet hatten, wurden sie am selben Tag der Anklage und Verurteilung hingerichtet.

Am 6. März 2001 entschied man sich nach langen Diskussionen, eine Büste der Sophie Scholl in der Ruhmeshalle "Walhalla" bei Regensburg zu Ehren von Sophie Scholl aufzustellen. Die Büste soll stellvertretend für alle Widerstandskämpfer gegen das Naziregime stehen. Außerdem soll sie ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus sein. Die Büste wird im Frühjahr 2003 zum Todestag von Hans und Sophie Scholl errichtet werden.

 

Die Bedeutung der Weißen Rose für uns heute:

Die Weiße Rose soll uns dazu auffordern, wachsam gegenüber Entwicklungen zu sein, die unsere Grundrechte bedrohen.

Sie soll außerdem ein Vorbild für uns sein, uns nicht den anderen Meinungen unterzuordnen, sondern unsere Gedanken aktiv in das öffentliche Leben einzubringen.

 

"Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt habt. Entscheidet euch, ehe es zu spät ist."

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