Abkürzung Mt, das erste und umfangreichste Evangelium im Neuen
Testament; um 80 nach Chr. in Syrien (vielleicht in Antiochien) von einem hellenistischen
Judenchristen in griechischer Sprache verfasst, wohl unter Verwendung
hebräischer und aramäischer Quellen (Aussprüche Jesu). Adressaten waren
judenchristliche Gemeinden in Syrien.
Die insgesamt 1068 Verse des Mt beinhalten 660 Verse aus Mk, 235 Verse aus der
Logienquelle Q und 233 Verse Sondergut. Das Mt ist in einem guten Griechisch geschrieben und zeigt einen kunstvollen Aufbau.
Vor allem hat Mattäus die Erzählung des Mk durch umfangreiche Reden bereichert. Er
stellt diesen zusätzlichen Redestoff in fünf großen Lehrstücken zusammen. Es
handelt sich dabei freilich nicht um Reden, wie sie Jesus gehalten hat, sondern
um Kompositionen des Evangelisten, d.h. er hat sie nach gedanklichen
Gesichtspunkten geordnet. Nach jeder der fünf Kompositionen gebraucht der
Verfasser eine ähnlich lautende Abschlussformel und markiert so deutlich den
Umfang der einzelnen Lehrstücke. Wo Mt den Markusstoff übernimmt, hält er sich
fast ängstlich an den Wortlaut der Vorlage, wenn es sich um Worte Jesu handelt.
Den Erzählstoff dagegen behandelt er viel freier.
Zentrales theologisches Thema ist die
Darstellung Jesu als des im Alten Testament verheißenen Messias, der gekommen ist, die alttestamentlichen Weissagungen
und Verheißungen zu erfüllen. Jesus erscheint als Gesetzeslehrer, der den
Willen Gottes authentisch und endgültig auslegt. Seine Predigt ist stark
ethisch geprägt (Bergpredigt).
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