Das älteste Evangelium ist das nach Markus benannte. Mattäus und Lukas haben Mk als Vorlage besonders für den Erzählungsstoff benutzt. Daneben stand ihnen aber noch eine zweite Quelle zur Verfügung, die vor allem Redestoff enthielt. Sie heißt in der Forschung "Redequelle" oder "Logienquelle" (Q). Sie ist nicht mehr vorhanden, lässt sich aber rekonstruieren, wenn man den in Mk fehlenden gemeinsamen Stoff von Mt und Lk zusammennimmt und von den wahrscheinlichen eigenständigen Zutaten der beiden Großevangelien befreit. Neben diesen beiden Quellen (Mk und Q) standen Mt und Lk nämlich noch jeweils Sondertraditionen zur Verfügung. Die Logienquelle / Redequelle (Q) ist eine allmählich entstandene Sammlung von Jesusworten und enthält neben ältesten, in Palästina beheimateten Stoffen auch jüngere, in der Diaspora (Syrien) niedergeschriebene. Spätestens um das Jahr 65 hat dann ein unbekannter Redaktor beide Traditionsschichten zusammengefasst. Die älteste Schicht von Q ist weithin mit der Verkündigung des historischen Jesus identisch. Auffällig ist dabei, dass die Redequelle die Verkündigung von Tod und Auferstehung Jesu wie auch die von der Heilsbedeutung seines Todes noch nicht enthält. Doch setzen auch die ältesten Q-Texte die Erhöhung Jesu nach seinem Tod voraus, sprechen aber nicht ausdrücklich von seinem Tod und seiner Auferstehung, weil sie eben nur die Aussprüche des irdischen Jesus sammeln. Q wurde deshalb zusammengestellt, um einer Gruppe christlicher Prediger als Handreichung zu dienen bei der Verkündigung und dem Versuch, das ungläubige Judentum zu bekehren.
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