Biblische Grundlagen |
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Die sogenannte "Bergpredigt" (besser "Berglehre") steht im Mattäusevangelium (Kap. 5 - 7). Die Inhalte dieses Textes gehen im Wesentlichen auf den historischen Jesus zurück und sind "ipsissima verba" Jesu. Die Komposition der ursprünglich wohl isolierten Aussprüche Jesu stammt jedoch von Mattäus, einem uns nicht näher bekannten griechischsprachigen Judenchristen. Dieser hat sein Evangelium um 80 n. Chr. geschrieben. Er arbeitete hierbei Überlieferungen ein, die sich auch bei Lukas finden. Man nimmt an, dass es sich dabei um eine ihm vorliegende (schriftliche) Sammlung von Jesusworten (Logien) handelt, die man in der Exegese als Logienquelle (Q) oder auch als Spruchquelle oder Spruch - Evangelium bezeichnet. Diese ist uns jedoch nicht erhalten.
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Lukas, der sein
Evangelium (Lk) ebenfalls wohl um 80
n. Chr. geschrieben hat, bietet zur "Berglehre" des Mattäus
einige Parallelen, unter anderem in Lk 6,20-49, der viel kürzeren so
genannten
"Feldrede". Andere Worte Jesu, die uns aus der Bergpredigt des
Mattäus bekannt sind, finden sich zwar auch bei Lukas, aber verstreut
an anderen Stellen seines Evangeliums.
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Mt stellt die
"Bergpredigt" als eine Art
Thronrede oder urchristlichen Katechismus an den Beginn des öffentlichen Lebens
Jesu im Sinne einer endgültigen und vollkommenen Verkündigung des
Gotteswillens. Als eine Zusammenstellung urchristlicher Lehre enthält
sie Zuspruch, Weisungen, Ermahnungen, Gleichnisse und eine Anleitung zum
Beten. Vielleicht war die Bergpredigt für die Unterweisung von
Judenchristen bestimmt; wohl deshalb spielt die Auseinandersetzung mit
der Tora eine so wichtige Rolle.
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Der
Vorstellung von einer Logienquelle / Spruchquelle (Q) liegt die Zweiquellentheorie
zugrunde, wonach die Evangelisten Mattäus und Lukas bei der Abfassung ihrer
Evangelien zwei Hauptvorlagen hatten: das Markusevangelium und ein weiteres,
schon früh verlorengegangenes Dokument, nämlich die Logienquelle. Der
Originaltext dieser Logienquelle muss aus dem Mt und Lk rekonstruiert werden.
Matthäus und Lukas haben jedoch Q nicht sklavisch übernommen. Sie haben den Text von Q
bearbeitet, haben umformuliert und umgestellt, ergänzt und ausgelassen.
Daher bleibt jede Rekonstruktion von Q mit Unsicherheiten behaftet und weist
unterschiedliche Grade an Wahrscheinlichkeit auf.
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Mit dem, was die beiden Evangelisten
Lukas und Mattäus in ihrer Quelle an Jesusüberlieferungen vorfanden,
gehen beide ganz unterschiedlich um und gestalten den ihnen vorliegenden
Stoff je nach ihren Erfordernissen bzw. denen ihrer Gemeinden. Aus der
redaktionellen Gestaltung durch Mattäus lassen sich Schlüsse ziehen
auf die besonderen Aussageabsichten der Evangelisten.
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Zu den Zuhörern Jesu gehörten wohl Juden und Nichtjuden. Die Seligpreisungen dürften teils provoziert, teils getröstet haben.
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